Heute möchte ich euch zeigen warum ich es in letzter Zeit kaum schaffe zu schreiben. Wie ihr euch vielleicht erinnern könnt habe ich hier eine gute Freundschaft mit Lasantha aus Sri Lanka geschlossen. Er ist Trinkwasser-Ingenieur und arbeitet für die Malteser International. Da er seit gut vier Jahren ein Projekt der EU und der Malteser leitet, erzählte er mir, dass er gerne seine Arbeit in einer Video-Dokumentation festhalten möchte.
Welch Zufall das da mein Studium super passt und ich ein Unternehmen für Medienproduktion in Deutschland angemeldet habe. Eigentlich hatte ich gedacht dieses Jahr mache ich keine weiteren Umsätze.
Kurzerhand schrieb ich also ein Angebot, welches die Malteser schnell akzeptierten. Somit hatte ich also einen neuen Job.
Der Auftrag ist also eine Videodokumentation von ungefähr 15 Minuten länge. Es handelt sich um das WASH-Projekt (Water, Sanitation and Hygiene) welches die Malteser mit Geldern aus Spenden von der EU umsetzen.
Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Arbeit in den Flüchtlingslagern, die ca. 60km von hier, Richtung Süd-Westen liegen. Die Malteser versorgen auch kleine umliegende Dörfer mit Trinkwasser, Toiletten und Waschbecken. Auch kümmern sie sich um die medizinische Versorgung der Flüchtlinge und den ethnischen Minderheiten in den Bergen.
Für mich hieß es also die letzten 5 Wochen jeden Dienstag und Mittwoch in die Flüchtlingslager und die umliegenden Dörfer zu fahren und die Arbeit der Malteser festzuhalten.
Die Flüchtlingslager und Camps liegen mitten im Dschungel und sind nur sehr schwer zu erreichen. Gerade die Camps sind vollkommen auf die Hilfe von ausserhalb angewiesen.
Wenn ich von Flüchtlingslagern spreche denkt ihr sicher an diese fiesen Zeltlager, die uns die Medien immer so schön präsentieren. Ich war überrascht von den Lagern hier, denn sie sind komplett mit kleinen Holzhütten ausgestattet.
Das Team der Malteser hier ist super nett, einige von ihnen kommen selber aus Burma und gehören der ethnischen Minderheit der Karen an. Sie haben auch eine eigene Sprache, daher macht es Sinn das man lokale Menschen beschäftigt.
In den umliegenden Dörfen ist die Lage mindestens genauso ernst wie in den Flüchtlingslagern. Vielleicht ist es hier sogar noch ein bisschen kritischer, da die Menschen hier mit Tieren zusammen leben, wie ich es zuvor nie gesehen habe.
Um eine kleine Vorstellung zu bekommen wie die Umstände sind, hier ein paar kleine Clips vorab.
Und nochmal ein paar Eindrücke von den Wegen.
In den Dörfern kommt man den angestellten Thais schon recht nahe und lernt neue Kartenspiele.
Ich werde in 11 Tagen einen kleinen Urlaub in Deutschland machen. Ich habe mir mit der Bachelor-Thesis, der Arbeit für die Stiftung, dem Unterricht und dem Videoprojekt viel aufgeladen und freue mich über ein paar freie Tage und einen Geburtstag bei meiner Familie und ein bisschen Entspannung mit Jessi.
Leider geht mein Flug über Addis Ababa in Äthiopien und ich bin 30 Std unterwegs (one-way). Dafür war der Flug relativ billig und für ein bisschen deutsches Bier und Essen sowie einen Geburtstag im Kreis meiner Lieben nehme ich gerne einen Umweg über Afrika in Kauf.
Veröffentlicht von
Simon
Hallo Welt! Ich bin Simon und wurde im Bergischen Land geboren. Nach meiner mittleren Reife habe ich eine Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker (Dreher/Fräser) absolviert. Nach zwei Jahren arbeiten war mir aber klar, dass ich diese Arbeit nicht 45 Jahre machen werde. So machte ich mein Fachabi nach, begann mein Studium in Sankt Augustin (Technikjournalismus/PR) und zog nach Bonn. Nun stehe ich kurz vor meiner Abschlussarbeit und werde diese für die Stiftung in Thailand schreiben....
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