#015 – Visa-Run – Mae Sot

Von Mae Sariang nach Mae Sot zu kommen ist garnicht so einfach. Zwar ist es nur 200 km entfernt, jedoch führt der Weg durch die vom Dschungel besetzten Berge. Für diese 200 km braucht man zwischen 6 und 6,5 Stunden. Mae Sot selber liegt südlich und ist der Hotspot für den Bürgerkrieg der Karen-State-Army mit den Burmesischen Milizen.

Die „Busse“ sind im Endeffekt umgebaute Pickups mit Dach und 2 Sitzbänken. Im groben kann man sagen, dass ein Kilometer mit einem solchen Bus einen Baht pro Kilometer kostet. Umgerechnet sind das 2,8 Cent pro Kilometer – da kann man nicht meckern. Allerdings ist die Fahrt alles andere als komfortabel.

Der Ausblick und die Fahrt durch den Dschungel lassen einen aber die Strapazen vergessen.

Das erste Bild der Straße lässt schon durchblicken, dass diese Fahrt ruckeling wird.
Das erste Bild der Straße lässt schon durchblicken, dass diese Fahrt ruckeling wird.
Entlang des Dschungel gibt es immer wieder Passagen, in denen sich die Menschen hier Platz geschaffen haben um Reis anzubauen.
Entlang des Dschungels gibt es immer wieder Passagen, in denen sich die Menschen hier Platz geschaffen haben um Reis anzubauen.
Anfangs führt der Weg durch noch recht bewohntes Gebiet.
Anfangs führt der Weg durch noch recht bewohntes Gebiet.
Wie das Foto zeigt fährt hier jeder Motorroller, ich sah bereits häufig Kinder die ich auf allerhöchsten 12 Jahre schätze. Natürlich fahren nur die älteren Herrschaften mit Helm :-/
Wie das Foto zeigt fährt hier jeder Motorroller, ich sah bereits häufig Kinder die ich auf allerhöchsten 12 Jahre schätze. Natürlich fahren nur die älteren Herrschaften mit Helm :-/
Aus dem "Bus" hat man in Baumlücken einen tollen Blick auf die parallel verlaufende Bergkette.
Aus dem „Bus“ hat man in Baumlücken einen tollen Blick auf die parallel verlaufende Bergkette.
Engelstrompeten soweit das Auge reicht. Mir war nicht klar, dass die auch im Dschungel wachsen.
Engelstrompeten soweit das Auge reicht. Mir war nicht klar, dass die auch im Dschungel wachsen.
Auf..
Auf..
... und ab...
… und ab…
... und zwischendurch kommt immer mal ein Checkpoint der Armee. Man versucht hier genau wie überall auf der Welt illegale Einwanderer fernzuhalten. Die Soldaten tragen meist automatische Gewehre, aber lächeln einen immer an. Von uns Ausländern wollen sie nie den Pass sehen. Sie fragen immer nur: "Where you go?", und freuen sich hinterher wenn sie den Ort kennen, den du sagst. Mir kommt das ein bisschen dumm vor, da dieses Buschtaxi nunmal nur 2 wirkliche Haltestellen hat (Mae Sariang und Mae Sot). Allerdings springen unterwegs immer wieder Leute rein, drücken nach ner Zeit auf die Klingel, steigen aus und verschwinden wieder im Dschungel.
… und zwischendurch kommt immer mal ein Checkpoint der Armee. Man versucht hier genau wie überall auf der Welt illegale Einwanderer fernzuhalten. Die Soldaten tragen meist automatische Gewehre, aber lächeln einen immer an. Von uns Ausländern wollen sie nie den Pass sehen. Sie fragen immer nur: „Where you go?“, und freuen sich hinterher wenn sie den Ort kennen, den du sagst. Mir kommt das ein bisschen dumm vor, da dieses Buschtaxi nunmal nur 2 wirkliche Haltestellen hat (Mae Sariang und Mae Sot).
Allerdings springen unterwegs immer wieder Leute rein, drücken nach ner Zeit auf die Klingel, steigen aus und verschwinden wieder im Dschungel.
Unterwegs kommt man auch an kleinen Dörfern vorbei, da hier ein großer Fluss fließt. Wie ich erfahre liegen hier in der Nähe auch die großen Flüchtlingslager der UN, in denen ich bald auch arbeiten werde(aber dazu später mehr)
Unterwegs kommt man auch an kleinen Dörfern vorbei, da hier ein großer Fluss fließt. Wie ich erfahre liegen hier in der Nähe auch die großen Flüchtlingslager der UN, in denen ich bald auch arbeiten werde(aber dazu später mehr)

In Mae Sot angekommen erwartet einen erstmal eine Enttäuschung. Die Stadt ist relativ unschön, um es gediegen auszudrücken. Ich traf einen Ami, der seit 11 Jahren hier arbeitet. Er sagt mir das man nachts auch oft Artillerie-Feuer hört.

Mae Sot an sich ist echt kein schönes Städchen. Alles ist sehr hektisch. Das mag mit der 8 km entfernten Grenze zu tun haben.
Mae Sot an sich ist echt kein schönes Städchen. Alles ist sehr hektisch. Das mag mit der 8 km entfernten Grenze zu tun haben.
Das einzige was hier echt cool war, war das Hotel es war liebevoll mit geschnitztem Teak-Holz dekoriert. Moralisch hoch verwerflich möchte man denken. Allerdings haben die Menschen hier kein anderes Holz, also wer soll es ihnen verbieten?
Das einzige was hier echt cool war, war das Hotel es war liebevoll mit geschnitztem Teak-Holz dekoriert. Moralisch verwerflich möchte man denken. Allerdings haben die Menschen hier kein anderes Holz, also wer soll es ihnen verbieten?
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Das Bild in der Mitte dürfte bei näherer Betrachtung einen Hinweis auf die Herkunft des Besitzers geben.Der Visa-Run – Auf nach Myanmar

Das Zimmer war mit 12€ inkl. Air-Condition recht günstig. Am nächsten Tag hieß es: „Auf nach Myanmar“. Hoffentlich fragt niemand nach meiner Arbeitserlaubnis. Egal, raus muss ich eh – dann los!

Das ist die Brücke, die über den Grenzfluss führt. Auf der anderen Seite dieser Brücke liegt Myanmar.
Das ist die Brücke, die über den Grenzfluss führt. Auf der anderen Seite dieser Brücke liegt Myanmar.
Auf der Hälfte der Brücke wechseln die Autos die Spur. Myanmar hat rechtsverkehr.
Auf der Hälfte der Brücke wechseln die Autos die Spur. Myanmar hat Rechtsverkehr.
Die Brücke gibt einem eine schöne Sicht auf die entfernten Berge.
Die Brücke gibt einem eine schöne Sicht auf die entfernten Berge.
Der Grenzfluss "Thaunggin"  ist dreckig und vermüllt.
Der Grenzfluss „Thaunggin“ ist dreckig und vermüllt.
So sehr man auch gegen Menschenhandel, illegale Einwanderer und der gleichen arbeitet, wenn diese Boote fahren nützt das alles nichts^^
So sehr man auch gegen Menschenhandel, illegale Einwanderer und der gleichen arbeitet, wenn diese Boote fahren nützt das alles nichts^^
Die Gebäude hier geben bereits den Ausblick auf das was mich dort erwartet.
Die Gebäude hier geben bereits den Ausblick auf das was mich dort erwartet.
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The Republic of Myanmar
Erst war das "Büdchen" noch ganz nett. Später war es voll von Menschen.
Erst war das „Büdchen“ noch ganz nett. Später war es voll von Menschen.
Drüben gabs einen Kaffee und eine Kanne Tee. für umgerechnet 1,05€.
Drüben gabs einen Kaffee und eine Kanne Tee. für umgerechnet 1,05€.
Man merkt sofort, dass Myanmar nicht so gut dran ist wie Thailand. Es ist dreckiger und es gibt unheimlich viele Menschen. Auch die Menschen hier haben ziemlich indische Gesichtszüge. Später erfahre ich, dass hier besonders viele der Rouhindi(der Flüchtlingsgruppe die auch auf dem Meer unterwegs ist) lebt. Mae Sot hat eine reltiv große muslimische Gemeinde gibt, die den größtteils muslimischen Rouhindi Schutz bietet.
Man merkt sofort, dass Myanmar nicht so gut dran ist, wie Thailand. Es ist dreckiger und es gibt unheimlich viele Menschen. Auch haben die Menschen hier haben ziemlich indische Gesichtszüge. Später erfahre ich, dass hier besonders viele der Rouhindi(der Flüchtlingsgruppe die auch auf dem Meer unterwegs ist) lebt. Mae Sot hat eine relativ große muslimische Gemeinde gibt, die den größtteils muslimischen Rouhindi Schutz bietet.
Auf dem Rückweg nach Thailand mache ich mir Gedanken, da ich keine gültige Arbeitserlaubnis habe und nicht als Lehrer arbeiten darf.
Auf dem Rückweg nach Thailand mache ich mir Gedanken, da ich keine gültige Arbeitserlaubnis habe und nicht als Lehrer arbeiten darf.
Die Schlange lässt schon auf den Human-Traffic in der Region schließen.
Die Schlange lässt schon auf den Human-Traffic in der Region schließen.
Mit europäischem Pass darf ich an der Schlange vorbei, direkt zu einem extra Schalter gehen. Die Dame am Schalter fragt mich nur wo ich wohne - Einwanderungskarte ausgefüllt - Zack. Stempel im Pass. Alle Sorgen umsonst. Und das ich nicht das richtige Visa habe und keine Arbeitserlaubnis, scheint keinen mehr zu interessieren. Memo an mich selbst: gewöhn dich an die "andere logik"
Mit europäischem Pass darf ich an der Schlange vorbei, direkt zu einem extra Schalter gehen. Die Dame am Schalter fragt mich nur wo ich wohne – Einwanderungskarte ausgefüllt – Zack. Stempel im Pass. Alle Sorgen umsonst. Und das ich nicht das richtige Visa habe und keine Arbeitserlaubnis, scheint keinen mehr zu interessieren. Memo an mich selbst: gewöhn dich an die „andere logik“
Da ist der Stempel! Aufenthaltserlaubnis bis zum 12. September.
Da ist der Stempel! Aufenthaltserlaubnis bis zum 12. September.
Von der Grenze geht es mit ein recht vollbepackten localbus zurück zum Busbahnhof.
Von der Grenze geht es mit ein recht vollbepackten localbus zurück zum Busbahnhof.
Der Rückweg wirft wieder ein ganz anderes Bild auf den Wald.
Der Rückweg wirft wieder ein ganz anderes Bild auf den Wald.
Mitten im Dschungel bauen die Leute hier an der Starße. Jede Regenzeit hinterlässt allerdings seine Spuren im Asphalt.
Mitten im Dschungel bauen die Leute hier an der Starße. Jede Regenzeit hinterlässt allerdings seine Spuren im Asphalt.
Für mich stellt sich immer wieder die Frage, was zum Teufel(!) haben die Chirstlichen Kirchen hier mitten im Dschungel zu suchen?
Für mich stellt sich immer wieder die Frage, was zum Teufel(!) haben die chirstlichen Kirchen hier mitten im Dschungel zu suchen?
Entlang der Dschungelstraße stehen Einheimische, die alle möglichen essbaren Pflanzen verkaufen..
Entlang der Dschungelstraße stehen Einheimische, die alle möglichen essbaren Pflanzen verkaufen..
Unser Fahrer kauft großzügig ein und läd es zu uns Fahrgästen. Als wir in Mae Sariang ankamen, hatten wir sicher über 100 Kg Lebensmittel geladen.
Unser Fahrer kauft großzügig ein und läd es zu uns Fahrgästen. Als wir in Mae Sariang ankamen, hatten wir sicher über 100 Kg Lebensmittel geladen.

Veröffentlicht von

Simon

Hallo Welt! Ich bin Simon und wurde im Bergischen Land geboren. Nach meiner mittleren Reife habe ich eine Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker (Dreher/Fräser) absolviert. Nach zwei Jahren arbeiten war mir aber klar, dass ich diese Arbeit nicht 45 Jahre machen werde. So machte ich mein Fachabi nach, begann mein Studium in Sankt Augustin (Technikjournalismus/PR) und zog nach Bonn. Nun stehe ich kurz vor meiner Abschlussarbeit und werde diese für die Stiftung in Thailand schreiben....

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