Nach knapp einem vergangenem Monat melde ich mich nun endlich mal wieder mit ein bisschen Zeit zurück. Der letzte Monat war anders als die Monate zuvor.
Die heiße Jahreszeit hat in den letzten Wochen nochmal alles gegeben, sodass es selten einen Tag unter 40, nie jedoch einen unter 35 Grad gab.
Da war es besonders schön, dass ich bereits die ersten „extra-classes“ geben durfte – natürlich in langer Hose und Hemd! Puh!
Ich lernte auch die Schüler kennen, die finanziell von der Stiftung unterstützt werden und im „Dorm“ (Wohnheim) wohnen. Eins steht fest, kein deutsches Kind sollte sich über seinen Alltag beschweren …
Der Tag der Schüler beginnt um 5:30, Frühstück machen! Essen, fertig machen und ab zur Schule bis 16, manchmal 17 Uhr. Danach gibt es sowas wie Hofdienst auf dem Schulgelände, wieder gemeinsam kochen und essen, bevor die meisten noch etwas Sport treiben – gegen Acht wird das Frühstück für den nächsten Tag vorbereitet und danach ist Zeit für Hausaufgaben. 22 Uhr – Licht aus!
Was mir wohl nie wirklich gefallen wird ist die Unterwürfigkeit der Schüler! Als Lehrer ist man in der Thai-Kultur hoch angesehen. Das beginnt damit, dass ich nach maximal 10 Minuten ein Glas Wasser gebracht bekommt. Die Schüler verneigen sich und zweifeln nie an, was du sagst. Das Ganze wirkt manchmal ziemlich militärisch!
Das morgendliche Ritual trägt dazu bei, denn hier versammeln sich alle Schüler und singen gemeinsam die Nationalhymne. Durch die Schuluniform fühle ich mich ein bisschen wie in der DDR.
Am 5. Mai habe ich mich in Mae Sariang als Einwohner gemeldet. Tor, der Stiftungsmanager und Pi Thum, die Haushälterin waren dabei sehr nützlich. Vorletzten Sonntag, also am 10. fuhren wir mit Tor und Tent nach Mae Hong Son um Montagsmorgens unser „Work Permit“ zu beantragen. Natürlich kriegten wir die Arbeitserlaubnis nicht direkt, da wir noch Fotos von uns bei unserer Arbeit einreichen mussten. Ich bin gespannt, wann ich also auch offiziell hier arbeiten darf.
Es fuhren auch ein paar Freunde von Tor mit und einige unserer Studenten mit. Wie diese ausgewählt werden ist mir ein Rätsel.
Vielleicht muss ich nicht alles verstehen. Ich verstehe auch nicht, das sich zwei Kerle mittleren Alters ineinander verlieben und für eine deutsche Stiftung, ethnische Minderheiten fördern. Fakt ist jedoch: Die Arbeit die die beiden leisten, ist große Klasse!
In Mae Hong Son bezogen wir ein nettes Guesthouse, hatten Thai-Barbecue und schauten uns ein bisschen die Stadt an. Diesmal schaffte ich es auch zum Tempel auf dem Berg.
Am nächsten Tag fuhren wir weiter Richtung Ban Rak Tai, dem kleinen chinesisch geprägten Dorf an der Grenze zu Burma (heute Myanmar). Nach unserem Besuch dort fuhren wir zum Pang Oung, einem kleinen See in den Bergen. Das angenehmste an der Sache: hier am See hatte es nur 22 Grad. Perfektes Wetter um auch mal wieder erholsam zu schlafen.
Frühstück in Thailand bedarf einiger Gewöhnung. Es gibt kein Brot, kaum Müsli – das einzige was es gibt ist Kaffee. Zum Essen gibt es das was es hier immer gibt: Reis, Gemüse und eventuell auch ein Thai-Omlett – natürlich alles mit mittlerem bis hohem Schärfegrad. So langsam komme ich damit klar und esse morgens auch scharfe Reisgerichte. Für mich als Morgenmuffel ist auch die direkte Gesellschaft mit vielen Menschen erstmal gewöhnungsbedürftig.
Nach dem ausgedehnten Katerfrühstück ging es weiter Richtung Norden, da Tor dort in einem Dorf etwas zu tun hatte. Wir Freiwilligen fuhren mit und machten einen Zwischenstopp in Pai, bevor wir über Chiang Mai pünktlich zum Arbeitsbeginn wieder in Richtung Mae Sariang aufbrachen. Zwischendurch wollten uns unseren Freunde aus Thailand noch ein bisschen herumführen und nahmen uns mit in eine Fisch-Höhle nahe Mae Hong Son. Eintritt für Thais: 20 Thai-baht! Eintritt für Ausländer/Farangs: 100 Thai-baht. Sich als Ausländer fühlen ist schon ein nicht allzu tolles Gefühl, welches ich definitiv mit nach Deutschland nehmen werde!
Jedenfalls war die Fischhöhle schon sehr beeindruckend.
Nach der Höhle setzten uns Tor und die Thais an der nächsten Bushalte ab und für einen guten Euro ging es dann die nächsten 50 km in einem Minivan Richtung Pai.
Auch wenn ich jetzt schon 3 mal dort war entdecke ich jedes mal etwas neues in der Umgebung des kleinen Ortes. Diesmal ein Landsplint, wo sich die Erde spaltet. Dieser Split erweitert sich alle paar Jahre. Ein weiterer Hinweis darauf das die geologischen Umstände in Asien gerade nicht die stabilsten sind.
Ein weiteres Highlight: Ein kleiner Wasserfall im Dschungel.
Wie ich mitbekam ist Papi auch berühmt für seinen Kombucha. Es blieb mir also nichts anderes übrig als ihn zu probieren. Schmeckt sehr intensiv und prickelt, in etwa so wie Kohlensäure.
Von Pai ging es wieder einmal nach Chiang Mai, auch hier gab es wieder neues zu entdecken. Zunächst hieß es aber erstmal: Handy reparieren, denn seit dem feuchten Songkran-Fest war der Akku im Eimer…
Nachdem ich ihn hab tauschen lassen, funktioniert das iPhone wieder perfekt! Neuer Akku mit Wechsel ganze 900 THB (25€) da kann man nicht meckern^^
Um endlich auch mal mitreden zu können besuchte ich tatsächlich auch mal eine der vielen großen Einkaufszentren (Shoppingmall). Was ich dort sah, verwunderte mich doch etwas!
Auch skurriles hat hier Platz:
An diesem Tag war es draußen wieder knapp unter 40 Grad! Was allerdings nahe des Restaurants auf mich wartete verschlug mir den Atem:
Am letzten Abend in Chiang Mai konnte ich noch ein typisches Foto für die Stadt machen…
Also wieder zurück nach Mae Sariang! Hier wartete die Regenzeit schon wieder auf mich…
Mit diesen Bildern verabschiede ich mich nun bis zum nächsten Blogeintrag, in dem ich meinen Arbeitsalltag vorstellen möchte. In diesem Sinne: Sawasdee krab^^