Wie versprochen widme ich einen Artikel meinem neuen Heimatstädtchen. Das „Städtchen“ ist nebenbei bemerkt gar nicht so klein wie ich dachte. Das Zentrum an sich, hat zirka 10.000 Einwohner. Mit umliegenden Dörfern kommt man in etwa auf 40.000 Einwohner. Die Stadt gehört zum Regierungsbezirk der regionalen, 164 km entfernten „Kreisstadt“ Mae Hong Son (siehe #007).
Von Chiang Mai aus, ist Mae Sariang ungefähr 198 km entfernt. Durch Straßenzustände ist die Strecke nicht in unter 3 Stunden zu schaffen. Auf, ab und die Serpentinen tun ihren Teil dazu. Auf dem Weg allerdings verschlägt es einem die Sprache. Der Regenwald hat hier trotz aller Rodungen, enorme Ausmaße und ich komme mir auf meinem kleinen Roller auf einmal ganz unbedeutend vor.
Regenwald soweit das Auge reicht. Die kleinen Dörfer der Einwohner sind nicht zu sehen, da diese weit unter den Baumwipfeln liegen.Einzelne Bäume sind als solche gar nicht mehr zu erkennen.Soweit das Auge reicht…Am Straßenrand stehen Zeugen des letzten Waldbrandes.Weit und breit nur eine Straße!Zwischendurch diese kleinen Einblicke in die Wildnis.Leider auch weniger schöne Dinge. Umweltbildung ist somit ein Ziel was ich in meinen Englischunterricht einbringen möchte. Die Straßen sind streckenweise gut, können aber auch kaum befahrbar sein.Typische Felder für die Region. Mitten im Wald wird jede Lichtung für die Produktion von Nahrungsmitteln genutzt.Anhand dieser Hütte wird klar, wie Bauern hier leben. Ohne fließendes Wasser, ohne Strom.Ich denke nicht alle Waldbrände werden von Menschen gelegt. Es gibt auch natürliche Ursachen.Ein Fluss im Dschungel – Lebensader für alle Spezies. Der Nam Yuan.Egal wo. Überall gibt es wilde Hunde – ob mitten im Dschungel oder rund um die Menschensiedlungen.
Mae Sariang an sich wirkt wie ein kleines verschlafenes Provinzstädten. Es ist 3 mal die Woche Markt, es gibt einen Fluss der mehrfach aufgestaut wird und hier leben kaum Ausländer.
Einer der Märkte in Mae Sariang. Dieser hier müsste ein Sonntagsmarkt sein, der im Zentrum stattfindet. Die anderen sind am Rathaus.Angeboten werden vor allem Speisen und Güter die die Natur produziert 🙂Wachteleier und Fleisch. „Streetfood“, sprich das Essen auf der Straße spielt hier eine große Rolle.Frittierte Mango mit einer scharfen Chilli-Soße. Köstlich!Eier sind ein wichtiger Eiweißlieferant. Die Rosa Farbe kommt davon, dass Sie in Essig eingelegt wurden.Gemüse und vor allem Knoblauch gehören hier in fast jedes Essen.Die Hauptstraße von Mae Sariang. Ausländer wie hier Christian und seine Schwester trifft man nur sehr selten.So ziemlich alles was sich bewegt wird auch gegessen. Peter – ein local aus der Stadt erzählte mir, dass die Armut die Menschen sogar soweit treibt, auch wilde Hunde zu essen 🙁Ohne Gemüse geht jedoch garnichts…Pickup-Trucks dienen hier als Familenautos, denn die meisten Familien sind zu groß für einen 5-Sitzer.
Auch in Sachen Freizeit gibts einiges 🙂
Natürlich versuche ich mich auch hier hier im Angeln. Jedoch bisher leider erfolglos… Aber ich werde meinen ersten „Catfish“ schon noch fangen!Warten auf den ersten Biss…
Natürlich hat Mae Sariang auch einen eigenen Tempel – genauer gesagt sogar 19 Stück. Ich widme mich hier aber nur meinem Lieblings-Wat:
Eine Gebetsglocke am Tempel von Mae Sariang.Trommel und Gong dürfen natürlich auch nicht fehlen.Der Tempel ist weitläufig und geschmückt mit Buddhas…… prunkvoll …Ein typisches Gebetshaus…mit zugehörigem Doi.… alle Tiere werden hier verehrt …Verschiedene Buddhas haben verschiedene Bedeutungen. Diese älter wirkenden vermenschlichten Buddhas stehen auch in jedem Wat und sollen an Mönche erinnern.Der Aufgang zum großen Buddha.Von Oben hat man einen tollen Ausblick über das ganze Tal in dem zirka 40.000 Menschen ein Zuhause haben.Hinter den Bergen beginnt Burma, oder besser, das heutige Myanmar. Vor 600 Jahren war Mae Sariang auch noch burmesisch.Über diesem Panorama thront ein Buddha. Bei diesem hier fällt mir aber auf, dass es der einzige weiblich Buddha ist, den ich bisher in der Größe gesehen habe.Wenn bei Sonnenuntergang die Glocken von Novizen geläutet werden wird man ganz andächtig.Nicht zu übersehen die weiblichen „Rundungen“ des Buddha. Ich werde versuchen in Erfahrung zu bringen, warum dieser Buddha weiblich ist.Bis auf die rechte Hand ist auch dieser Buddha super gearbeitet.Unter diesem Buddha habe ich also…in diesem Tal meine Bleibe für die nächsten 8 Monate gefunden.Beim Verlassen des Wat treffe ich auf einige Mönche und junge Novizen.Sie scheinen etwas vorzubereiten, ich möchte mich aber nicht wie ein Tourist mit der Kamera daneben stellen und warten was jetzt passiert…Ich glaube hier lässt es sich für einige Monate gut aushalten. Das Essen ist super und die Leute sind meist nett. Zwar gibt es auch hier ein paar Rechte aber hier ist grundsätzlich niemand aggressiv! Dieses Museum ist während meiner Zeit in Mae Sariang leider abgebrannt.
Nach dieser kleinen „Stadtrundfahrt“ möchte ich euch kurz auf einen kleinen Rundgang durch mein neues Zuhause und den Garten einladen.
Ein elementarer Bestandteil meines Frühstücks. Frische Papaya.Aufgeschnitten und ausgelöffelt eine echte Delikatesse!Das schöne: Ich kann bei so ziemlich Allem was ich hier esse nachverfolgen, wo es gewachsen ist 🙂Leben wie ein König! Das Haus in dem Pi Thum (unsere Haushälterin) und wir wohnen, gehört der Initiatorin der Stiftung, die von hier stammt aber heute Altenpflegerin in der Nähe von München ist.Die Küche in der Pi Thum verschiedenste Köstlichkeiten zubereitet.Im Garten gedeihen die unterschiedlichsten Blumen und Pflanzen.Auch eine Vielzahl von Obst und Gemüse gibt es hier. Zum Beispiel Limetten.Diese für Thailand typische Orchideenart gedeiht prächtig im Garten.Bananas everywhere …Bananenpflanzen soweit das Auge reicht =)Hier wachsen eine Menge „Seidenbeeren“, benannt nach der Seidenraupe, dessen Lieblingsspeise die Beeren sind. Pi Thum verteidigt ihre Sträucher jedoch tapfer, da sie massig Marmelade herstellt und diese dann auf den örtlichen Märkten verkauft. Ebenfalls ein Bestseller: Der Saft der Beeren. Diesen kann man mit Wasser verdünnen… Einfach gut.Marmelade machen mal anders… Beziehungsweise einfach etwas einfacher 😉
Seidenbeeren =)Wie könnte es anders sein… Kokosnüsse…Ananas wächst zirka 30 cm über dem Boden auf einem Strauch. Man lernt nie aus 😉Wasser bedeutet Leben, nirgendwo sonst wird das klarer als hier.Unter den Wassertanks die Raucherecke. Sicherlich einer der Orte, wo ich meine Bachelor-Thesis schreiben werde.Alles was hier an Holz existiert ist Teak-Holz. Woher sollten die Thais auch andere Hölzer bekommen?Das „Wohnzimmer“…… mit Blick auf den Garten.
Soviel zu meinem Zuhause für die nächsten Monate. Ich bin gespannt auf die Arbeit mit den Jugendlichen und bereite mich jetzt akribisch auf meine Bachelor-Thesis vor. Also – bis denn dann…
Veröffentlicht von
Simon
Hallo Welt! Ich bin Simon und wurde im Bergischen Land geboren. Nach meiner mittleren Reife habe ich eine Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker (Dreher/Fräser) absolviert. Nach zwei Jahren arbeiten war mir aber klar, dass ich diese Arbeit nicht 45 Jahre machen werde. So machte ich mein Fachabi nach, begann mein Studium in Sankt Augustin (Technikjournalismus/PR) und zog nach Bonn. Nun stehe ich kurz vor meiner Abschlussarbeit und werde diese für die Stiftung in Thailand schreiben....
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