Da mein Arbeitsvertrag am ersten Mai beginnt, nutze ich noch die letzten Tage und besuche den Ort, den ich schon so lange sehen wollte: Sukhothai !
Der Weg (knappe 400km) gestaltete sich dann doch mit dem Roller etwas schwierig. Entweder ich werde alt oder sechseinhalb Stunden auf nem Roller sind für jedermann außerordentlich unangenehm ?! Die Strecke war schön, es ging wieder durch zwei Nationalparks, wobei ich mich immernoch Frage wie Thais jetzt „Nationalpark“ eigentlich definieren ?! An besonderem Naturschutz sicher nicht, denn auch hier wohnen Menschen und der Wald ist oft abgebrannt.
Eine weitere Frage stellte sich mir, als ich folgendes Wat (Kloster) passierte:
Als ich schließlich auf der AH2 (so etwas wie eine Autobahn) ankam, freute ich mich endlich ein wenig Strecke ohne große Serpentinen machen zu können…
Ich passierte einen Unfall. Ein bis zum Rand mit „Thai-Pfirsichen“ beladener Pickup hatte sich überschlagen und lag nun wie ein Käfer auf dem Rücken. Wie ich so schaute und gemächlich mit gut 60 Sachen daran vorbeifuhr, realisierte ich in Sekundenbruchteilen wie sich mein Hinterrad jedem Grip lossagte und ich es dem Pickup gleich tat.
Wer zum Henker hat nur diese begnadeten Schutzengel für mich besorgt? Bis auf zwei winzige Schürfwunden am linken Knöchel und nem blauen Fleck am rechten Gesäßmuskel hab ich – NIX!
Freundlich kam ein Polizist herbei geeilt und drückte mir freudestrahlend eine Pepsi-Cola, mit den Worten „Well done“, in die Hand. Ich kann es kaum fassen! Alles halb so wild, erstmal ne Cola und weiter gehts.
Als es dunkel wurde war ich immer noch nicht da :-/ Eine Lehre vom Jakobsweg war aber: Wenn du einen Weg beginnst, geh ihn entschlossen bis zum Ende! Das tat ich dann auch, auch wenn ich diesmal eher fuhr. In Sukhothai fand ich eine Bleibe im „Old City Guesthouse“ – direkt neben der Ruinenstadt.
Am nächsten Tag wurde ich für die Strapazen des Weges entschädigt!
Sukhothai wurde von der UNESCO zum Weltkulturerbe ernannt und das meines Erachtens nach völlig zurecht!
Aber seht selbst:
Nach dieser beeindruckenden Erfahrung mache ich mich auf den Heimweg nach Mae Sariang.
Ich freue mich jetzt schon riesig auf die Tour gegen Ende des Jahres, wo ich mit Jessi auch die Ruinen von Angkor in Kambotscha besuchen werde. Dann definitiv nicht mehr mit dem Roller, denn nach gut 2.100 km auf zwei Rädern, habe ich jetzt erstmal genug -.-
Veröffentlicht von
Simon
Hallo Welt! Ich bin Simon und wurde im Bergischen Land geboren. Nach meiner mittleren Reife habe ich eine Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker (Dreher/Fräser) absolviert. Nach zwei Jahren arbeiten war mir aber klar, dass ich diese Arbeit nicht 45 Jahre machen werde. So machte ich mein Fachabi nach, begann mein Studium in Sankt Augustin (Technikjournalismus/PR) und zog nach Bonn. Nun stehe ich kurz vor meiner Abschlussarbeit und werde diese für die Stiftung in Thailand schreiben....
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