Willkommen zu meinem letzten Eintrag bei dem ich in Mae Sarang bin! Die letzten Tage in Mae Sarang gestalteten sich für mich schwierig. All die Menschen die mir über ein halbes Jahr so sehr ans Herz gewachsen sind, werde ich bald verlassen und ob ich wiederkomme steht erst mal noch in den Sternen.
Was meinen Abschied angeht, konnte ich keinen besseren haben! Zufällig begann 3 Tage bevor ich die Stadt verließ hier das Dogwah Festival, ein buddhistisches Fest, bei dem es sich in der Hauptsache um die Reinkarnation handelt. Dieses Fest wird nicht überall so groß gefeiert, genauer gesagt dieses Festival ist in Mae Sariang am größten. Am vorletzten Tag wird auch eine Parade veranstaltet, bei dem zum Beispiel Schulen mitlaufen. Auch einige bhudditische Bergvölker kommen runter in die Stadt und laufen mit. Zu meinem Erfreuen, stellte ich fest, dass auch zu Dogwah kaum Ausländer herkommen… Außer natürlich unsere Mae Sariang-Farang-Crew.
Das Vocational College (Die Berufsschule) läuft natürlich auch mit.Viele meiner Schüler sehe ich hier das erste mal außerhalb der Schule.Die meisten Schüler erscheinen natürlich im traditionellen Dress.Auftreten und Aussehen ist Alles.Jede Gruppe hat natürlich ihren eigenen Wagen, was mich als kölsche Jung irgendwie an Karneval erinnert, auch wenn es komplett anders ist.Dennoch sind die Wagen, wie hier der von der Berufsschule, sehr schön gemacht.Das ist alleine unsere Berufsschule. Wenn man bedenkt, dass das kleine Städtchen alleine 11 Schulen hat und noch weitere Institutionen mitlaufen, lässt sich die Länge des Zuges erahnen.Ayo in der Mitte und Rädi rechts, waren meine Schüler und langsam zeigt sich das sie mich wirklich gerne hatten. Sie kamen an und umarmten mich!Christian mit dem stellvertretenden Direktor der Schule. Khun SriyonUnd ich mit Khun Sriyon…Wieviel Wert die Thais auf Schönheit legen, zeigt sich daran, wie sehr die schönen kleinen Mädels sich für diese Anlässe herausputzen müssen. Nur die Schönsten dürfen dann auch die traditionellen Thai-Tänze vorführen.Diese Schülerinnen waren mit die besten, die ich unterrichten durfte. Sie kümmerten sich nun um die Organisation des Zuges der Berufsschule – Also hatte ich genau den richtigen Eindruck von ihnen!Posing!… leicht leserlich …… und weitere Gruppen des Zuges …… mit ihren …… Wagen 🙂Der Kitsch ist hier der Inbegriff für Schönheit!Viele Jungen werden hier auch ziemlich weiblich geschminkt – das ist mir bereits vor Monaten in Mae Hong Son aufgefallen. Hier ist wieder ein Beispiel dafür…Hier zwei Leute aus meiner Mae Sariang-Crew – die 18 jährige Lydia aus Ennepetal und der 76-jährige Jimmy aus Colorado, der GI im Golfkrieg 1 und im Vietnamkrieg war – heute unterrichtet er Englisch in den Bergen.Es ist mega-interessant am Rand zu stehen und sich die Gruppen anzuschauen…nach einigen Gruppen kommt dann auch…Die Boripat Suksa Schule..Als die „Elite-Schule“ von Mae Sariang fährt die Schule natürlich einiges auf – unter Anderem Schüler mit brennenden Schweren, die eine tolle Show lieferten.Die ganze Sache sieht atemberaubend aus…… allerdings sollte man nicht darüber nachdenken, dass die Feuerkünstler Teenager sind… In Deutschland mal wieder undenkbar…dennoch eine tolle Sache… Das ganze erinnert mich ein bisschen an Harry Potter^^Manche von meinen Schülern/innen erkenne ich kaum wieder..Lehrerinnen vom Vocational College.auch Kru Wi, die andere Englischlehrerin, ist mit von der Partie 🙂Auch die männlichen Kollegen sollte mal gezeigt werden – alles dabei: Computer-, Mechanik- und Elektoniklehrer.Kru Chris und Kru WiDer Kollege SukhitFast alle Bewohner schmücken ihre Fassaden prunkvoll mit Bambus und Kitsch für das Dogwah-Fest. Dies hier ist der Schmuck vom Knast^^… und nochmal die ganze weibliche Lehrerinnen-Riege. Die kleine Frau ist Frau Lumpoon, mit ihrer stattlichen Größe von 1,40m führt sie den Laden.Meine beiden Lieblings „verborgene Fotos“ Kru Daa…… und Paula.und zusammen xDBald KFZ-Mechaniker !Paula und mein Karen-Freund „Peter“Es werden symbolisch Lichter getragen…
Da das Dogwah Festival aber ein buddhistisches Fest ist, geht es in die Tempel. Diese strahlen auch trotz des Thai-Kitsch in den schönsten Farben und auch ich kann nicht anders als auch in buddhistischen Tempeln ein paar Gebete zu lassen. Bin ich Christ? Glaube ich an Gott? Hat Gott einen Namen? Eigentlich ist mir egal welches Wesen es ist, aber es gibt meiner Meinung irgendwas. Somit ist es mir egal in welchem „Gotteshaus“ ich bete. Im Endeffekt ist ein Gotteshaus auch nicht essentiell! Aber an einem so spirituellen Ort kann ich nicht anders.
Die Tempel in Mae Sariang sind zum Fest dekoriert.Mae Sriang hat 11 Stück davon 😉Ein Schrein neben dem Anderen…... eine Pagode …… nach der Anderen.Auf dem Fest vor der Polizeiwache wurde eine Bühne aufgebaut. Wie die Thais so sind gab es hier natürlich einen Schönheitswettbewerb. Auch unsere Stipendiatin Chalita (15) hat teilgenommen. Man achte auf die Schuhe ^^ ziemlich strange – nach dem Auftritt war sie ganz schön verstört… Aber eins hab ich hier gelernt…… andere Kulturen darf man nicht nur tolerieren, man muss sie Akzeptieren! Auch wenn man sie nicht versteht.Und die ganze Stadt schaut dabei zu wie sich die unsicheren Mädels zur Schau stellen. Je länger ich darüber nachdenke, desto mehr kommt mir Heidi Klums Germanys next Topmodel in den Sinn.
Auf dem Weg nach Hause mussten Paula und ich noch Eis holen, da meine internationalen Freunde bei mir einen auf meinen Abschied trinken wollten. So hielten wir am Laden an der Ecke und ich war erstaunt unseren Stipendiaten John dort zu sehen. Er schien zu telefonieren… Irgendwas stimmte hier nicht…
Er sagte ich solle das Eis unten an der Brücke liegen lassen und nach links schauen. Dort erwartete mich folgender Anblick:
Die Stipendiaten hatten keine Mühen gescheut..Viel Glück..Sie hatten sich versammelt, mit Kerzen in den Händen um sich persönlich zu bedanken und „Auf Wiedersehen“ zu sagen.Ich war zu Tränen gerührt und als Noy(eine meiner Lieblinge) mich in den Arm nahm, kamen mir die Tränen.Immerhin hat die Atmosphäre gestimmt. 😉Der Abschluss war dann noch gemeinsam Laternen steigen zu lassen…… dies soll böse Dinge aus der Vergangenheit mit sich nehmen.
Am nächsten Tag fuhr ich mit dem Bus nach Bangkok um Jessi abzuholen. Wieder waren alle Schüler versammelt und nach der Tour durch meine Kneipen und dem Treffen mit allen Freunden fiel mir der Abschied noch schwerer.
Diese Zeilen schreibe ich mehr als eine Woche danach aus Siam Reap, der Stadt nahe Angkor Wat in Kambodscha und immer noch vermisse ich die Leute, die Kultur und die Freunde. Ich werde sehen, wie lange dies anhält. Zum Glück habe ich nun noch 5 Wochen Süd-Ost-Asien-Reise vor mir um auf andere Gedanken zu kommen.
Vielleicht werde ich hier noch ein, zwei Einträge zur Reise machen. Bis hierher bedanke ich mich erstmal bei jedem Leser, der meinen Blog gelesen hat.
Vielleicht gibt es solche Projekte ja in der Zukunft nochmal 🙂
Bis dahin sage ich: Khrob Phun Khrab (Danke) oder wie man hier in Kambodscha sagt: Okhun!
Simon
Veröffentlicht von
Simon
Hallo Welt! Ich bin Simon und wurde im Bergischen Land geboren. Nach meiner mittleren Reife habe ich eine Ausbildung zum Zerspanungsmechaniker (Dreher/Fräser) absolviert. Nach zwei Jahren arbeiten war mir aber klar, dass ich diese Arbeit nicht 45 Jahre machen werde. So machte ich mein Fachabi nach, begann mein Studium in Sankt Augustin (Technikjournalismus/PR) und zog nach Bonn. Nun stehe ich kurz vor meiner Abschlussarbeit und werde diese für die Stiftung in Thailand schreiben....
Alle Beiträge von Simon anzeigen